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Sichtweisen: Filme im Gespräch im Kulturbahnhof Jülich –"Maixabel – Opfer und Täter"

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Filmfrühstück: Frühstück – Film – Filmgespräch

Filme der Regisseurin Icíar Bollaíns sollte man immer sehen. In feinfühliger Weise verknüpft sie gesellschaftspolitische Themen mit existentiellen. Dieser Film handelt in Spanien bzw. im Baskenland und erzählt eine Geschichte, die sich tatsächlich so zugetragen hat.

Das Attentat auf den Lokalpolitiker Juan Maria Jauregui, der lange Zivilgouverneur war und keinen Leibwächter hatte, stürzt das Leben seiner Frau Maixabel in eine bodenlose Trauer. Auch ihre heranwachsende Tochter Maria erträgt die Ermordung ihres Vaters kaum.

Doch der Film bleibt nicht bei dem Erzählen, wie das Leben der Opfer weitergeht, er schaut auch auf das Leben der Täterseite. Icíar Bollaín lotet die Auswirkungen von Gewalt, Terror und Mord aus. Dabei sehen wir auf Seiten der baskischen Separatistenorganisation „Euskadi Ta Askatasuna“ (ETA) u.a. Ibon Etxezarreta, der seit frühester Jugend für die ETA kämpft. Nach und nach lernt der Zuschauer Ibon in seinem Leben und mit seinen Beweggründen kennen.
Im Wechsel erzählt der Film von Tätern und Opfern – und dem Umgang mit ihrem Leid. Während wir bei Ibon und Luis, einem weiteren Täter, erleben, dass ihre Taten sie bedrängen und nicht mehr loslassen, erfahren wir bei Maixabel und Maria wie ihr Leben weiterhin von Angst geprägt ist, aber auch von Trauer und Wut.

Maixabel engagiert sich bald in einer leitenden Arbeit für die Opfer von Attentaten und findet einen gewissen Trost in dieser Arbeit. Doch dann bitten die Täter sie um ein Gespräch. Soll sie auf ein solches Gespräch zugehen? In Anbetracht des großen Leids, das ihnen die Mörder angetan haben? Ist Versöhnung da überhaupt möglich? Ja, überhaupt ein Gespräch und Gegenüberstehen?
Die Darstellerinnen und Darsteller, allen voran Blanca Portillo und Luis Tosar, zeigen in ihrem beeindruckend feinen Spiel, wie nicht nur die Opfer von Terrorismus oder Krieg unter der Situation leiden, sondern auch die Täter. Dieser Erzählstrang lässt sich auf ganze andere Konflikte übertragen. Maixabel lotet auf wahrhaftige Weise menschliches Handeln aus und ist ein Plädoyer für den Frieden.

Termin:
Donnerstag 18. August 2022, 9.30 – 13.15 Uhr

Filmgespräch:    
Elke Bennetreu

Ort:     
Kulturbahnhof (Kuba) Jülich, Bahnhofstr. 13, 52428 Jülich

Eintritt:     
12,00 mit Frühstück (Eintritt ans Kuba)

Anmeldung:    
Kuba, www.kuba-juelich.de oder Tel. 02461 346643 nur mit Anmeldung