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Der Naturraum in seiner lebensbedrohlichen Gefährdung am Beispiel von John von Düffels "Der brennende See"

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Menschen, die über ihre Begegnung und Erfahrungen in und mit der Natur geschrieben haben, stehen im Mittelpunkt der LiteraturZeit-reihen in Düren, Geilenkirchen und Jülich. Sie erzählen von ihren Beobachtungen, ihren Begegnungen, ihren Gedanken und Reflexionen. Mit ihnen werden wir ganz unterschiedliche Landschaften erfahren, kreisen aber immer um das Thema Mensch und Natur. Dabei wird die Natur von allen voller Ehrfurcht und Liebe gesehen. Schön kann sie sein, gar idyllisch, faszinierend, aber auch gefährlich. Auch wenn wir in zeitlich zurückliegende Räume eintreten, sind ihre Beobachtungen von zeitloser Aktualität. In ihrem Erzählen wird auch die Bedrohung der Artenvielfalt deutlich oder das gefährliche Unterbrechen von Natur-Kreisläufen. Ihre Texte erreichen uns in den Herausforderungen unserer Gegenwart, in der wir uns große Sorgen um die Natur machen müssen. So führen uns Naturverbundenheit, Liebe und Respekt vor der Natur dazu, Wächter der Natur zu sein, denn was wir lieben zerstören wir nicht. Oder doch?

Der Naturraum in seiner lebensbedrohlichen Gefährdung am Beispiel von John von Düffels "Der brennende See"
"Ohne Frieden mit der Natur, kein Friede mit den Menschen" (Carl-Friedrich von Weizäcker)

Dieser Roman, der 2020 erschienen ist, beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft über Generationen hinweg, indem die persönliche Generationenfrage mit der gesellschaftlichen verknüpft wird. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Was für eine Welt wird der nachfolgenden Generation übergeben?

Die Protagonistin Hannah kommt in die Stadt zurück, in der sie aufgewachsen war. Ihr Vater, ein Schriftsteller, ist verstorben. Bereits lange von ihm entfremdet, versucht Hannah sich ihm bei der Durchsicht seiner Unterlagen wieder zu nähern. Dabei entdeckt sie, dass ihr Vater Kontakt zu einem jungen Mädchen hatte, das sich als Klimaaktivistin bei Fridays for Future engagiert.

Damit wird die Zerstörung der Natur durch das Agieren des Menschen in den Blick genommen, die unter ökonomischen Vorgaben wider besseres Wissen weitergeht. Dies betrifft den globalen Bereich, der in den privaten übertragen wird, mit der Frage, ob man nicht mehr Energie in politische Aktionen stecken sollte, auch in radikaler Form, um die Welt als Ökosystem zu retten.

Die Natur erscheint nun in ihrer Bedrohung als Objekt, das fundiert wissenschaftlich auf Fakten zurückgreift. Der Naturraum ist nicht mehr der Gegenstand mystischer Betrachtungen oder symbolträchtiger Bezugsraum. Er wird hier das, was er ist: ein lebenswichtiges System, das in höchstem Maß bedroht ist.

Mit dem Rückblick auf die drei Vertreter (Goethe, Eichendorff und von Düffel) wird deutlich, wie sich das Verhältnis von Mensch und Natur unter Berücksichtigung der gegebenen Umstände geändert hat, wobei sich die Fausthandlung geradezu als visionär-aktuell erweist.

 

 

Termin:
Donnerstag, 30. März 2023, 17.00 - 19.15 Uhr

Leitung:    
Elke Bennetreu

Referentin:     
Birgit Fluhr-Leithoff, Germanistin

Ort: 
Online-Seminar

Gebühr:
keine

6,00 €

Anmeldung:    
nur mit Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl, EEB, Tel. 02461 9966-0 oder eeb.juelich@ekir.de

Hinweis:
Bitte beachten Sie die weiteren Seminare mit Birgit Fluhr-Leithoff am 16. und 23. März 2023