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Aldenhoven, Jülich, Linnich, Randerath

„Kain sagt ein Gesicht – das andere sagt Abel"

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Kain und Abel in der Bibel und Literatur

 

Adam und Eva waren schon aus dem Paradies vertrieben, als sie ihren ersten Sohn Kain bekamen. Bald wird der zweite Sohn Abel geboren, und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Wie es damals üblich war, opfern Kain und Abel dem Herrn, doch ihre Opfer finden eine unterschiedliche Anerkennung. Darüber stolpern wir als Lesende schon, „dass er Kain und seine Opfer nicht gnädig ansah“ (1. Mose 4.5.) Wir fühlen uns regelrecht in Kain ein, aber dass er in seinem Verletztsein so weit geht – und Abel schließlich tötet? 

Hilde Domin hat sich gewünscht: „Abel steh auf, es muss neu gespielt werden.“ Aber wie lebt Kain mit seiner Schuld? Gott lässt ihn nicht fallen, aber zeichnet ihn mit einem Zeichen aus. Was bedeutet diese Erzählung? Wieder und wieder haben Exegeten sich mit der Geschichte auseinandergesetzt, wieder und wieder Literaten und wir auch. Rose Ausländer sagt in einem ihrer Gedichte dazu „Kain sagt ein Gesicht – das andere sagt Abel“. Darin liegt ein tiefer Sinn. Direkt am Anfang der biblischen Menschheitsgeschichte dieser Brudermord. Warum?

In dieser biblischen Geschichte steckt viel Stoff zum Nachdenken. Hermann Hesse spürte in seinem Roman „Demian" Menschen mit einem Kainszeichen nach, hinterfragt wie die Geschichte von den Pfarrern bislang erzählt wurde. Erich Fried wendet sich der Geschichte zu, Christine Busta mit ihrem Gedicht „Abel verteidigt Kain“. Nicht zu vergessen, John Steinbecks Roman „Jenseits von Eden", der in seiner Familiengeschichte über zwei Generationen den Konflikt ungleicher Bruderpaare gleich zweimal in den Fokus rückt und der Frage nachgeht, warum der eine Bruder vor den Augen des Vaters Gnade findet, der andere nicht. Ob das vielleicht die grundsätzliche Ursache für den Mord ist, dass der eine Bruder sich nicht genug geliebt fühlte? Und was bedeutet das Kainsmal, das es dem Täterbruder erlaubt weiterzuleben, jenseits von Eden?

Wir wollen dem gemeinsam nachgehen.

Termin:
Montag, 20. März 2023, 17.00 - 19.15 Uhr


Leitung:    
Elke Bennetreu

Referentinnen:   
Margret Hanuschkin und Elke Bennetreu 
 

Ort:    
Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Str. 30, 52428 Jülich und online

Gebühr:    
6,00 €

Anmeldung:    
nur mit Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl
EEB, Tel. 02461 9966-0 oder eeb.juelich@ekir.de