Veranstaltungen des
Ev. Erwachsenenbildungsreferates
im Kirchenkreis Jülich:

Die Urfamilie - Eva, die Mutter des Lebens

  • Spiritualität und Glaube

Aus der vierteiligen Seminarreihe "Menschheitsgeschichten – am Beispiel biblischer Familiengeschichten"

 

Die ganze Familienideologie ist ein sehr regressives Konzept. Die großen Werke der Weltliteratur handeln nicht von Familienglück, sondern von Familienhorror.“ (Jack Nicholson)  
Im Rahmen des Jahresthemas „Über Menschen“ ist es angebracht, einen besonderen Blick auf die Familienverhältnisse der Bibel, vor allem des Alten Testaments, zu werfen.

Zu den Frauen, die im Laufe der Jahrtausende am meisten missdeutet wurden, gehört Eva. Dabei ist nicht von Bedeutung, ob sie als historische oder symbolische Figur verstanden wird; wichtig ist allein der biblische Befund.
Dieser besagt, dass Mann und Frau von Gott als gleichwertige Partner geschaffen sind; beide werden nach der Quelle der Priesterschrift als Abbild Gottes bezeichnet, beide sollen sich wechselseitig zur Freude und Hilfe dienen (Gen 1). Nach der jahwistischen Tradition (Gen 2) ist die Frau aus einer Rippe des Mannes geformt, wodurch die enge Bezogenheit der beiden aufeinander, nicht aber Abhängigkeit betont wird.
Ihre hohe Würde kommt zudem noch dadurch zum Ausdruck, dass Eva als „Urmutter des Lebens“ (Gen 3,20) bezeichnet wird. Dieser Titel war in archaischen Kultgemeinschaften ausschließlich Göttinnen vorbehalten. Außerdem tritt Eva in Gen 4,1.25 als Namengeberin ihrer Söhne auf, ein Recht, das später nur dem Manne zukam.
Die Bibel erzählt nur wenig über die Familie, umso interessanter ist die literarische Wirkungsgeschichte mit Werken von Rose Ausländer, Uriel Birnbaum, Christine Busta, Friedrich Dürrenmatt, Marie Luise Kaschnitz u. a.

Termin:
09. November 2022 10.00 – 12.15 Uhr

Leitung:    
Elke Bennetreu

Referentin:     
Prof. Dr. Magda Motté, Germanistin und Theologin

Ort:    
Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Str. 30, 52428 Jülich

Gebühr:    
6,00 €/Termin

Anmeldung:    
nur mit Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl
EEB, Tel. 02461 9966-0 oder eeb.juelich@ekir.de