Veranstaltungen des
Ev. Erwachsenenbildungsreferates
im Kirchenkreis Jülich:

Utopien: „Verzweifelt gesucht“ oder „Brauchen wir Utopien?“

  • Mensch, Gesellschaft, Politik
  • Digitales und Medienkompetenz

Zweiteiliges politisches Online-Philosophieseminar

Das Zeitalter des utopischen Denkens und der utopischen Entwürfe scheint vorbei zu sein. Wenn sich gegenwärtig überhaupt noch mit Utopien und ihren Begründungen beschäftigt wird, dann aus (philosophie-) historischem Interesse.

Nur der Titel des wahrscheinlich bekanntesten philosophischen Werks zum Thema Utopie, „Das Prinzip Hoffnung“ von Ernst Bloch, wird in allen möglichen sportlichen oder politischen Zusammenhängen erwähnt - ohne allerdings auf die Grundlegung dieses Prinzips zu verweisen. „Das Prinzip Hoffnung“ ist zu einer Worthülse geworden.

Wir alle aber zehren noch von dem utopischen Denken der Vergangenheit. Ob uns dies bewusst ist oder eben nicht.
In diesem Seminar wird sich deshalb mit zwei Texten beschäftigt, die sich mit einer der Aktualität utopischer Denkweisen beschäftigen.
Die Textauszüge stammen aus folgenden Werken:

  • 1. Richard Saage: Utopie und Menschenrechte, in. ders.: Vermessungen im Nirgendwo. Begriff, Wirkungsgeschichte und Lernprozesse der neuzeitlichen Utopien; 1997,  S.117-130.
  • 2. Burghart Schmidt: Wie ist Konkrete Utopie heute zu denken?, in: Nida-Rümelin, Julian/Kufeld. Klaus (Hg.): Die Gegenwart der Utopie. Zeitkritik und Denkwende; Freiburg/München 2011, S. 66-79.

Richard Saage (*1941) untersucht den Beitrag des utopischen Denkens im Diskurs und die Begründung und Durchsetzung der Vorstellung universal geltender Menschenrechte. Kritisch zeichnet er dabei auch die Irrtümer und Leerstellen moderner Entwürfe nach.   

Burghart Schmidt (*1942) antwortet direkt auf die These der vor allem französischen Denker der Postmoderne, dass das Ende der Utopien tatsächlich erreicht ist. Mit dem steten Verweis auf Ernst Blochs Philosophie will er die ungebrochene Wirkkraft utopischen Denkens „beweisen“. Die Teilnehmenden erhalten die Texte vorab zu einem ersten Einlesen. Sie sind dann Gegenstand des philosophischen Gesprächs mit Markus Melchers. Neben seiner Moderation führt der in die Themen und Texte ein und ist bei ihrer Analyse behilflich.    

Termin:
Dienstag 22. November 2022 - 29. November 2022, 17.00 – 19.15 Uhr

Leitung:    
Elke Bennetreu

Referent:    
Markus Melchers, Philosoph, Sinn auf Rädern

Ort:    
Online-Seminarreihe

Gebühr:    
keine

Anmeldung:    
nur mit Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl
EEB, Tel. 02461 9966-0 oder eeb.juelich@ekir.de