Veranstaltungen des
Ev. Erwachsenenbildungsreferates
im Kirchenkreis Jülich:

Rassismus in der klassischen Musikwelt

  • Kulturelle Bildung
  • Digitales und Medienkompetenz

Zweiteilige Seminarreihe - Online

Das Seminar zeigt die Schwierigkeiten auf, die schwarze Komponisten haben, um sich im Konzert oder gar auf der Opernbühne Gehör verschaffen zu können - wie z.B. Scott Joplin oder George Bridgetower.

„Schwarze Musikerinnen und Musiker sind im Konzertsaal immer noch keine Selbstverständlichkeit. Wir werden immer als etwas Unerwartetes bestaunt, wenn wir die Bühne eines klassischen Orchesters betreten. Wir gelten unbewusst als minderwertig – einfach, weil wir schwarz sind.“ Mit diesem Verdikt sorgte der amerikanische Dirigent Brandon Keith Brown im Deutschlandfunk vor zwei Jahren für Schlagzeilen. Ein Vorwurf, dem in diesem Seminar aus verschiedenen Perspektiven nachgegangen werden soll.

Gerade die mit hohen ethischen Ansprüchen argumentierende, von Aufklärung und Bildung geprägte „Hochkultur“ sollte eigentlich gegen rassistische Vorurteile sein. Wir brauchen nicht in die Zeiten Wilhelm Furtwänglers zurückblicken, der die Verpflichtung Dean Dixons, des ersten schwarzen Dirigenten als Chefdirigent eines deutschen Rundfunk-Sinfonieorchesters mit dem berüchtigten Zitat „Ein Neger, der Brahms kann? Unmöglich!“ kommentierte. Auch in der Klassik-Szene sehen sich auch heute noch und auch in Deutschland schwarze Künstler, von Komponisten ganz zu schweigen, Vorurteilen und Benachteiligungen ausgesetzt. Auch Aachens ehemaliger Generalmusikdirektor Kazim Abdullah blieb davon nicht verschont.

Das Seminar zeigt die Schwierigkeiten auf, die schwarze Komponisten haben, um sich im Konzert oder gar auf der Opernbühne Gehör verschaffen zu können - wie z.B. Scott Joplin oder George Bridgetower. Auch die Tatsache, dass schwarze Opernsängerinnen und –sänger in Amerika allenfalls eine Chance bekommen, auf den großen Bühnen der USA auftreten zu können, wenn sie sich in Europa einen Star-Status erarbeitet haben. Letztlich wird auch ein Blick in populäre Opernklassiker gerichtet. Wie steht es um die „Mohren“ im „Rosenkavalier“ oder der „Zauberflöte“. Die Vorträge werden durch mit Bild- und Musikbeispielen anschaulich ergänzt.

Termin:
Donnerstag 08. September 2022 und 15. September 2022,17.30 – 19.00 Uhr

Leitung:    
Elke Bennetreu

Referent:     
Pedro Obiera, Musikwissenschaftler/-journalist

Ort:    
Online-Seminarreihe

Gebühr:     
keine

Anmeldung:    
nur mit Anmeldung, EEB, Tel. 02461 9966-0 oder eeb.juelich@ekir.de