Pionierinnen der Gegenwart – mit starken Vorbildern: Sharon Dodua Otoo und Tsitsi Dangarembga
LiteraturZeit in Düren und Geilenkirchen: Aufbrechen
Seminarreihe Rassismus und der lange Schatten des Kolonialismus
Im 2. Halbjahr setzen wir uns in der Dürener und Geilenkirchener LiteraturZeit weiterhin mit Autorinnen und Autoren auseinander, die sich mit dem Thema Rassismus, dem langen Schatten des Kolonialismus, dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und der Suche nach Identität auseinandersetzen. Im Mittelpunkt stehen afrikanische und afroamerikanische Autorinnen und Autoren.
Anhand von Text- und Interviewausschnitten betrachten wir die zeitgenössischen Autorinnen Tsitsi Dangarembga und Sharon Dodua Otoo. Dabei interessiert ihre literarische, biografische und politische Bedeutung.
Sharon Dodua Otoo, die 1972 in London geboren wurde, hat ghanaische Wurzeln und lebt heute in Berlin. Schon 2016 machte sie als Ingeborg Bachmann-Preisträgerin auf sich aufmerksam, 2021 erschien Adas Raum und die literarische Welt war angetan von dem Buch. Sharon Dodua Otoo macht anderen Mut, zu sich zu stehen und darüber zu schreiben. Sie ihrerseits verweist auf Vorbilder, Toni Morrison, Chinua Achebe und James Baldwin. Wie sie will sie Zeugnis ablegen über die unzähligen Arten, wie Rassismus auf uns alle wirkt. „Ich kann meine Literatur nutzen, um sie in den Dienst Schwarzen Lebens zu stellen, damit wir eine Zukunft haben”.
Die Eltern der im damaligen Rhodesien geborene Tsitsi Dangarembga entschieden sich unter dem politischen Druck im Land für ein Exil in England, so dass Tsitsi Dangarembga als Kind in England aufwuchs. Später ging die Familie zurück – das Land hieß jetzt Simbabwe. Bis heute hat Tsitsi Dangarembga hier mit ihrem deutschen Mann ihren Lebensschwerpunkt, steht aber der Politik sehr kritisch gegenüber.
Völlig unerwartet erhielt sie im Oktober 2021 des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ihre beeindruckende Rede anlässlich der Preisverleihung soll auch Gegenstand unserer Betrachtung sein. Dangarembga erzählt über die schweren Wege weiblicher Emanzipation, über den Kampf von Bildung, Unabhängigkeit und innerer Freiheit, aber ebenso von zerschlagenen Hoffnungen und Entfremdung. Zerschlagene Hoffnung, das bezieht sich auch auf Robert Mugabe und sein Gefolge, die das Land heruntergewirtschaftet haben. Doch auch mit dem neuen Machthaber Emmerson Mnangagwa wird es nicht auf die Beine kommen, schreibt Dangarembga – und muss Konsequenzen befürchten. Diese zwei starken Frauen stehen in Wort und Bild im Vordergrund.
Termin Düren:
Montag 27. Juni 2022, 10.00 - 12.15 Uhr
Leitung/Referentinnen:
Elke Bennetreu und Margret Hanuschkin
Ort:
Emmaus-Kapelle am Ev. Friedhof, Kölnstr. 100, 52351 Düren
Gebühr:
keine
Anmeldung:
nur mit Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl
Termin Geilenkirchen:
Freitag 12. August 2022, 10.00 - 12.15 Uhr
Leitung:
Doris Waldhausen-Tönges und Elke Bennetreu
Referentin:
Elke Bennetreu
Ort:
Ev. Gemeinde Geilenkirchen, Konrad-Adenauer-Str. 83, 52511 Geilenkirchen
Gebühr:
keine
Anmeldung:
nur mit Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl, EEB, Tel. 02461 9966-0 oder eeb.juelich@ekir.de